Eindrücke aus der Region
Schloss Mansfeld
Schloss Mansfeld liegt hoch über der Stadt und war vom 11. bis zum 18. Jahrhundert der Stammsitz der Mansfelder Grafen. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1060. Durch den im 13. Jahrhundert beginnenden Bergbau wurden die Grafen von Mansfeld sehr reich. Und so entstanden im 16. Jahrhundert drei prächtige Schlösser, die von einer starken Festung umgeben waren. In der erhaltenen Bausubstanz finden sich frühe Arbeiten der mitteldeutschen Renaissance. Die sehr gut erhaltene Schlosskirche zeigt eine reiche Ausstattung, u.a. ein Altarbild aus der Cranachschule. In dieser Kirche hat auch Martin Luther mehrfach gepredigt. Luther verstand sich zeitlebens als Untertan der Mansfelder Grafen und pflegte enge Kontakte zu ihnen. Von der Festung sind nur noch die Reste erhalten, denn sie wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg zerstört. Nur die gewaltige Talbastion dominiert noch die Ansicht des Schlossbergs.
Die Schlösser der Mansfelder Grafen verfielen im 18. und 19. Jahrhundert. Schloss Vorderort wurde im 19. Jahrhundert durch die Freiherren von der Recke wieder aufgebaut. Nach dem 2. Weltkrieg flohen die Adligen vor der stalinistischen Diktatur, das Schloss wurde 1947 der Evangelischen Kirche übergeben und das kirchliche Tagungsheim Schloss Mansfeld entstand. Seit 1999 betreibt der Förderverein Schloss Mansfeld e. V. in den altehrwürdigen Mauern die Christliche Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Schloss Mansfeld.
Bei einer Führung durch das Gelände und die Schlosskirche kann man mehr erfahren über die Geschichte des Schlosses und der Grafen. Das Café "Wächterstube" bietet Kaffee, Kuchen und eine Ausstellung zur Geschichte, sowie Publikationen zu Sehenswürdigkeiten der Umgebung und Andenken.
Das Mansfelder Rathaus
Das neue Rathaus wurde von 1889 - 1901 erbaut und 1902 bezogen. Hier befindet sich der Sitz der Stadtverwaltung der Einheitsgemeinde Stadt Mansfeld.
Das Rektorat (links neben dem Rathaus) wurde im 16. Jahrhundert als Stadtschule erbaut. Sicherlich ist die Einrichtung dieser Schule auf Luthers Schulreform zurückzuführen. Im Jahr 1839 bekam sie durch den königlichen Erlass von Friedrich Wilhelm III. den Namen Lutherschule.
Das Sitznischenportal mit dem Rundbogen ist von 1610. Im Innern des Türbogens steht in Mannigfach verkehrten Großbuchstaben der Name "Jacobus Richter 1910". Über dem Sitznischenportal befindet sich eine Kopie aus dem Jahr 1908 des 1650 entstandenen Reliefs des drachentötenden Ritters St. Georg, begleitet von dem gräflichen Wappen. Auf der Tafel steht die lateinische Inschrift "Wie das trojanische Roß gebar kampflustige Scharen, so die Schule des Orts manche Gelehrte von Ruf. / Du gibst uns Luther noch mehr, o Ritter von Mansfeld: / mehr dann der Siege erringt Christi begeisterte Schar." Das Original ist auf Schloss Mansfeld an der Kirche angebracht worden. Das Relief schuf der Bildhauer Drillhaase aus Oberdorlauer Kalkstein.
Hier wird u.a. die Dauerausstellung zum Naturforscher Franz Wilhelm Junghuhn im Obergeschoss gezeigt.
Die Stadtkirche St. Georg
Die sich über das Tal Mansfeld erhebende Kirche St. Georg - Heimatkirche Martin Luthers - entstand vermutlich Ende des 14. Jahrhunderts. Die heutige äußere Gestalt geht auf Bauphasen Ende des 15. und der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts zurück. Zwischen 2007 und 2015 wurden Dach, Dachstuhl, Fassaden und Turm umfassend saniert.
In der Stadtkirche findet man unter anderem:
- Der Auferstandene Christus | Lukas Cranach der Jüngere (1545)
- Martin Luther | Ganzkörperportrait aus der Cranach-Werkstatt (16. Jh.)
- 3 Altarretabeln aus vorreformatorischer Zeit | Marienkrönung, Geißelung und Kreuzigung (Hauptaltar), Anbetung des Kindes (sog. Weihnachtsaltar)
- Spätgotischer Taufstein (ca. 1520)
- Martin Luther in der Gestalt des Ritter Georg als Kanzelträger (1620)
- "Laien-Bibel" an der Empore (1617 - 1626)
- Grabdenkmale der Grafen von Mansfeld (16. - 18. Jh.)
- Moderne Kunst | Kirchenfenster in der Grafenloge (Luther wird in die Schule getragen, 2014) und Installation am Nordportal (Luther als Treckejunge, 2015)
Der Lutherbrunnen
Der Lutherbrunnen wurde 1913 von dem Bildhauer Paul Juckhoff aus Schkopau geschaffen. Er wurde aus bayrischem Muschelkalkstein erbaut. Die drei Bronzetafeln des Brunnens zeigen Darstellungen von drei entscheidenden Ereignisse im Leben Martin Luthers.
- Hinaus in die Welt | Abschied des 13 jährigen Martin Luther aus Mansfeld
- Hinein in den Kampf | Thesenanschlag an der Schlosskirche zu Wittenberg; mit den Hammerschlägen wurde die Welt verändert
- Hindurch zum Sieg | Luther als Reformator in der Studierstube mit der Hand auf der Heiligen Schrift
Auf dem Denkmal der Heilige Georg zu Pferd, der Schutzheilige der Mansfelder Grafen.
Museum Luthers Elternhaus
Wenige Monate nach Martin Luthers Geburt zog die Familie von Eisleben nach Mansfeld, wo Luthers Vater Hans Luder als Hüttenmeister arbeitete. In Mansfeld wuchs Luther auf.
Die Dauerausstellung "Ich bin ein Mansfeldisch Kind" gibt einen Einblick in den Alltag der Familie. Herausragende archäologische Funde zeigen, was bei den Luders auf den Tisch kam, wie man sich kleidete und womit der spätere Reformator als Kind spielte. Darüber hinaus werden die Beziehungen der Familie Luder zu den Grafen von Mansfeld, zur Stadt Mansfeld und zur Kirche des Ortes thematisiert. Das historische Anwesen, das sich von 1491 bis 1579 im Besitz der Familie Luder (später Luther) befand, wird durch einen modernen Museumsneubau ergänzt.
Mehr zum Museum erfahren Sie hier.
Kirche "Sankt Stephanus" - Abberode
Von der mittelalterlichen Kirche "Sankt Stephanus", gestiftet von einem Abt zu Ballenstedt, steht heute nur noch der Glockenturm (1998 restauriert). Die Kirche im ehemaligen Ortsteil Tilkerode wurde 1936 erbaut.
Klage- und Rügegericht zu Volkmannrode
Die zu Beginn des 17. Jahrhunderts erbaute Gerichtshütte ist bis heute erhalten und in gutem, restauriertem Zustand. Auch die Reste eines Turmes – die so genannte Wüste Kirche – sind in unmittelbarer Nähe noch erhalten.
Von 1608 bis 1875 wurden Grenzstreitigkeiten, Jagd- und Forstfrevel behandelt, Steuern und Abgaben wurden erhoben. Zu den Gerichtstagen Walpurgis (1. Mai) und Michaelis (29. September) kamen der Richter, ein Schöffe, ein Gerichtsschreiber und ein Gerichtsdiener vom Justizamt Harzgerode.