Ortsteil Mansfeld-Lutherstadt
Der heutige Ortsteil Mansfeld-Lutherstadt besteht aus den ehemaligen selbstständigen Städten Mansfeld und Leimbach. Im Jahre 973 wurden Leimbach und Mansfeld in einem Tauschvertrag, in Anwesenheit Kaiser Otto II., zwischen dem Erzbischof von Magdeburg und dem Abt von Fulda erstmals urkundlich erwähnt. Mansfeld und Leimbach kommen zum neu geschaffenen Erzbistum Magdeburg. Die erstmals um 1229 erwähnte, aber sicherlich ältere Burg Mansfeld, war Stammsitz der Grafen von Mansfeld. Die Burg wurde nach der Erbteilung 1501 zu einer der mächtigsten Festungsanlagen der damaligen Zeit ausgebaut. Die Gebäude des Schlosses Vorderort mit der gotischen Schlosskirche, die Ruinen von Schloss Mittel- und Hinterort, sowie die noch immer mächtig anmutenden Festungsanlagen geben heute noch einen Eindruck von der gewaltigen und prunkvollen Bautätigkeit der Mansfelder Grafen.
Schloss Mansfeld ist heute eine Christliche Jugendbildungs- und Begegnungsstätte des Fördervereins „Schloss Mansfeld e. V.“.
Um 1400 erhält Mansfeld das Stadtrecht. Leimbach darf ab 1530 einen Wochenmarkt abhalten und besitzt somit das Stadtrecht.
Der Kupferbergbau in der Grafschaft Mansfeld begann nach Spangenberg um 1199 bei Hettstedt. Auch für die Entwicklung der Stadt Mansfeld im Mittelalter war der Kupfer- und Silberbergbau sowie die Kupferverarbeitung in den Hütten entscheidend. Der Kupferhandel exportierte jährlich bis zu 40.000 Zentner Kupfer und beträchtliche Mengen Silber nach fast ganz Europa. 1469 wurde nachweisbar die Kreuzhütte vor dem Ort Leimbach erwähnt.
Hans Luder (seine Söhne Martin und Jakob änderten später ihren Familienname in Luther um) kam 1484 mit seiner Familie nach Mansfeld, um im Berg- und Hüttenwesen zu arbeiten. Hier lebte Martin Luther und besuchte von 1488 bis 1496 die örtliche Lateinschule. Erst 1497 ging er zum weiteren Schulbesuch nach Magdeburg. So betrachtete Luther stets Mansfeld als seine Heimat. In dem teilweise erhaltenen Elternhaus von Luther befand sich ab Ende des 19. Jahrhunderts bis 2007 auch eine kleine Ausstellung.
2003 fanden in der Lutherstadt Straßenbaumaßnahmen statt. Dabei wurde am ehemaligen Grundstück der Familie Luther eine Abfallgrube freigelegt. Es stellte sich heraus, dass es sich hierbei um eine einmalige Fundsache handelt.
Durch die Auswertung der Fundstücke durch die Archäologen konnten die Lebensumstände in einem wichtigen Lebensabschnitt der Familie Luther dokumentiert werden.
Seit 2011 wurde das Elternhaus saniert und durch einen modernen Museumsneubau auf der gegenüberliegenden Straßenseite erweitert (ehemals Gasthof „Goldener Ring“)
Der moderne Museumsneubau sowie der restaurierte Altbau wurden 2014 mit der Ausstellung „Ich bin ein Mansfeldisch Kind“ eröffnet.
Durch Dr. Martin Luther ist Mansfeld über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden.
An den großen Reformator erinnern desweiteren Luthers Schule, der 1913 ihm zu Ehren aufgestellte Lutherbrunnen als Lutherdenkmal und die ehemalige Stadtschule (Rektorat), welche 1839 den Ehrennamen Lutherschule verliehen bekam.
Der Lutherbrunnen zeigt drei entscheidende Ereignisse im Leben von Dr. Martin Luther. "Hinaus in die Welt" - Abschied des 13-jährigen aus Mansfeld, "Hinein in den Kampf" - Der Thesenanschlag zu Wittenberg und "Hindurch zum Sieg" - Luther als Reformator in der Studierstube mit der Hand auf der Heiligen Schrift.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Stadtkirche St. Georg. Die heutige Gestalt der Kirche entstand in den Jahren 1497-1518. Sehenswerte Ausstattungen sind u.a.:
- das Bild „Die Auferstehung Christi“ aus der Cranachwerkstatt
- der Haupt- und Kreuzaltar mit der Darstellung der Kreuzigung Christi (um 1510/15)
- der Altar der Marienkrönung (1492)
- das „Lutherbild“ (1540) zeigt Dr. Martin Luther in vollem Ornat (einziges Ganzporträt Luthers)
Schloss Mansfeld, Luthers Elternhaus und die Kirche St. Georg sind Stationen des Lutherweges in Sachsen-Anhalt. An weitere prominente Bürger Mansfelds erinnern das Wohnhaus des Chronisten der Grafschaft Mansfeld Cyriacus Spangenberg und die Gedenktafel auf dem Grundstück des Geburtshauses vom Naturforscher Franz Wilhelm Junghuhn in der Junghuhnstraße.
Franz Wilhelm Junghuhn wurde am 26. Oktober 1809 in Mansfeld geboren. Zu seinen bedeutendsten Leistungen gehört die erste vollständige geographische, geologische und botanische Erforschung der Insel Java. Er leistete einen großen Beitrag zur Erforschung des Chinin, welches aus der Rinde des Chinabaumes gewonnen wurde und bei Malaria und anderen Fiebererkrankungen viele Jahre als Gegenmittel angewandt wurde.
Unübersehbar präsentiert sich im Bereich Leimbach, im Kreisverkehr der beiden Bundesstraßen 242 und 86, das Denkmal der Germania. Es wurde am 19.Juli 1885 eingeweiht und erinnert an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871. Unweit davon befindet sich das Leimbacher Kriegerdenkmal zum Gedenken der Opfer der Weltkriege. Es wurde am 13. Juli 1931 zum Gedenken der Gefallenen des 1. Weltkrieges eingeweiht.
In der Mitte zwischen Mansfeld und Leimbach überspannt der Viadukt der Regionalbahn Klostermansfeld – Wippra, genannt „Wipperliese“, die Bundesstraße 86. Die Brücke wurde im Juli 1918 während des 1. Weltkrieges in Betrieb genommen. Sie ist die einzige genietete und größte Unterzugbrücke im Bahnstreckenbetrieb Deutschlands. Mit der Schließung der Eckardt-Hütte in Leimbach um 1926 endete die Bergbau- und Hüttentätigkeit auf dem heutigen Territorium von Mansfeld-Lutherstadt.
Im Zuge einer Verwaltungsreform wurden 1950 Mansfeld und Leimbach zu einer Verwaltungseinheit, Mansfeld/Oberstadt und Mansfeld/Unterstadt, zusammengelegt. Nach 1990 wurde die amtliche Unterteilung Mansfeld/Oberstadt und Mansfeld/Unterstadt in der Bezeichnung Mansfeld zusammengefasst. In Mansfeld gibt es ein erschlossenes Gewerbegebiet von ca. 50.000 qm. Am 7. September 1996 wurde Mansfeld vom Innenministerium Sachsen-Anhalt der Ehrenname "Lutherstadt" verliehen.
Seit 2005 ist Mansfeld-Lutherstadt Ortsteil der Einheitsgemeinde "Stadt Mansfeld" und Sitz der Verwaltung.
Die Stadt Mansfeld und die Lutherstadt Eisleben gründeten am 1. Dezember 2012 den Verein "Tourist-Information Lutherstadt Eisleben und Stadt Mansfeld e.V.". Der Verein betreibt eine Geschäftsstelle in Mansfeld-Lutherstadt. (Tourist-Information)
Keine aktuellen Veranstaltungen gefunden |
Ortsteil | Mansfeld-Lutherstadt |
---|---|
Einheitsgemeinde: | 06343 Stadt Mansfeld |
Einwohnerzahl: | 2956 (Stand 03/2018) |
Fläche: | 11,28 km² |
Ortsbürgermeister: | FrauUndine Heisig |
Adresse: | Leimbacher Kirchstraße 3 |
Telefon: | 034782 91708 |
Fax: | - |
E-Mail: | undine.heisig@jose.johanniter.de |
Sprechstunde: | nach Vereinbarung |
Freizeit - Vereine
06343 Stadt Mansfeld
06343 Stadt Mansfeld
06343 Stadt Mansfeld
06343 Stadt Mansfeld
06343 Stadt Mansfeld
06343 Stadt Mansfeld
06343 Stadt Mansfeld
06343 Stadt Mansfeld
06343 Stadt Mansfeld
06343 Stadt Mansfeld
06343 Stadt Mansfeld
06343 Stadt Mansfeld OT Großörner
06343 Stadt Mansfeld
06295 Lutherstadt Eisleben